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Praxisbeispiele

Wir planen mit

Kinder erforschen Rengershausen!

„Die machen ja doch nicht, was wir wollen!“ – Das gilt in Baunatal nicht mehr. Seit dem Jahr 2000 müssen Kinder und Jugendliche bei Angelegenheiten, die sie betreffen, gefragt werden, denn sie sind die ExpertInnen ihrer Lebenswelt. Dazu gibt es die Koordinationsstelle für Beteiligungsprojekte.

In regelmäßigen Abständen nutzt die Koordinationsstelle Kinder- und Jugendbeteiligung, die bei der Kommunalen Bildungsplanung der Stadt Baunatal angesiedelt ist, die Gelegenheit gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen die Baunataler Stadtteile zu erkunden, um konkrete Veränderungsvorschläge an die Stadtverwaltung und Politik heranzutragen.

Die Stadt Baunatal möchte wissen: Wo seid ihr Kinder gerne und was macht ihr dort? Welche Wege nutzt ihr und gibt es vielleicht auch gefährliche Ecken? Was stört euch? Gibt es irgendwo Ärger? Wie und wo seid ihr unterwegs? Wie gefallen euch die Spielorte, Bolzflächen und, und, und? Wenn ihr das Sagen hättet, was würdet ihr verändern? Was ist euch ganz wichtig? Was könnt ihr selber machen?

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Ein Stadtteilforschungsprojekt bietet der Stadt beispielsweise genauere Informationen über die tatsächliche Nutzung von Orten und die Bedeutung von Wegebeziehungen. Der Bauhof kann dieses Wissen zum Beispiel bei Instandhaltungsmaßnahmen nutzen oder es kann in längerfristige, konzeptionelle Planungen wie Verkehrsentwicklungskonzepte oder Rad- und Schulwegeplanungen einfließen. Kleine Ideen und Verbesserungsvorschläge werden, wenn möglich, noch im gleichen Jahr umgesetzt. Größere Projektideen können in die langfristige Planung der Stadt einfließen. Für Kinder und Jugendliche heißt dies, dass sie in die Schwerpunktsetzung für die Umgestaltung und Neuplanung von Spiel- und Treffräumen einbezogen werden. Sie können ihr Wissen einbringen, damit ihre Situation vor Ort sich verbessert.

In diesem Jahr wird der Stadtteil Rengershausen in den Blick genommen. Stellvertretend für die Kinder in Rengershausen hat der Jahrgang 3 der Brüder-Grimm-Schule Ende Juni die Möglichkeit an mehreren Projekttagen gemeinsam mit Mitarbeiterinnen der Stadt ihren Stadtteil zu erkunden, positiv und negativ empfundene Orte zu bewerten, ihre Schul- und Freizeitwege zu zeigen und Verbesserungsvorschläge zu formulieren. Es wird eine gemeinsame Priorisierung der Vorschläge vorgenommen und diese werden anschließend Vertreter*innen der Stadtverwaltung vorgestellt. Nach den Sommerferien werden mit den Kindern konkrete Umsetzungsmöglichkeiten besprochen, um möglichst zeitnah Veränderungen vorzunehmen.

Das letzte Stadtteilforschungsprojekt in Großenritte hat außerdem unter anderem ergeben, dass am Spielplatz Am Ried die alten, glatten Griffe an der Kletterwand erneuert und am Spielplatz beim Astrid-Lindgren-Haus die durchhängende Seilbahn stärker gespannt wurde. Des Weiteren wünschten sich die Kinder von ihren Mitmenschen weniger Schmierereien, Hundekot und Müll auf öffentlichen Plätzen.

Die Koordinationsstelle Kinder- und Jugendbeteiligung blickt gespannt auf die diesjährige Stadtteilforschung in Rengershausen und freut sich auf konstruktive und erkenntnisreiche Anregungen der Kinder.

Bei Fragen und für weitere Informationen erreichen Sie uns unter
0561 4992-370 oder unter bldngsplnngstdt-bntld


StadtteilforscherInnen in Großenritte unterwegs!

Um mehr über die Nutzung von Spiel- und Freizeitflächen zu erfahren und wo und wie Kinder in Großenritte unterwegs sind, wurde im Mai 2019 mit den vier Klassen der Jahrgangsstufe 3 der Langenbergschule jeweils ein Projekttag durchgeführt.
Die Koordinationsstelle Kinder- und Jugendbeteiligung der Stadt Baunatal, angesiedelt im Jugendbildungswerk und Stadtteilzentrum Baunsberg, führt in der Regel alle zwei Jahre in einem Stadtteil oder größerem Wohngebiet eine Stadtteilforschung mit Kindern durch.

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Großenritte aus Kindersicht

Für 2019 wurde erstmals Großenritte dafür ausgewählt. Daniela Becker, Christina Gerhold und Frank Grasmeier vom Jugendbildungswerk und Stadtteilzentrum Baunsberg haben das Projekt geplant und durchgeführt. Die Langenbergschule wurde als Kooperationspartner und Veranstaltungsort angefragt und die Schulleitung und das engagierte Team der Klassenlehrerinnen des Jahrgangs 3 unterstützten das Projekt hervorragend. Stellvertretend für die Altersgruppe von 6-12 Jahren waren die 80 Kinder der 3. Klassen ausgewählt und sehr motiviert bei der Stadtteilforschung aktiv sowie im Stadtteil unterwegs.

Bei den einzelnen Projekttagen wurden zunächst die Orte gesammelt, an denen sich die Kinder gerne aufhalten und an denen es aus ihrer Sicht Probleme bzw. Verbesserungsbedarf gibt. Weiterhin wurden Straßen, Wege und Verkehrsmittel, die sie nutzen bezüglich Problemen oder Gefahrpunkten gesammelt und bewertet.
Aufgeteilt in 3 Kleingruppen wurden anschließend wichtige genannte Orte/Verkehrspunkte aufgesucht und mit Fotos dokumentiert.

Zum Abschluss der Projekttage haben jeweils drei Delegierte aus den 4 Klassen die Ergebnisse der einzelnen Klassen sortiert, nach Prioritäten bewertet und in einer Übersicht mit Konsequenzen zusammengefasst. Diese Zusammenfassung der Ergebnisse wurde anschließend allen vier Klassen und einigen Fachleuten der Stadtverwaltung vorgestellt.

Zusammenfassung der Ergebnisse

  • Die Kinder sind grundsätzlich mit dem vorhandenen Angebot in Großenritte zum Spielen, Sport treiben (Vereinsangebote, Stadion, Sporthalle, Kulturhalle), Einkaufen und Verpflegen (Lebensmittelmarkt, Ortsmittelpunkt mit Eisdiele, Schreibwarenladen, Restaurant) sehr zufrieden.
  • Den Kindern sind die vorhandenen Spiel- und Freizeitflächen insgesamt sehr wichtig. Sie legen großen Wert auf Sauberkeit und Sicherheit, d.h. auch eine gute Instandhaltung/Pflege der Anlagen.
  • Einige der konkreten Verbesserungswünsche an Spielplätzen sind: Handball-/Fußballfeldlinien auf dem Asphaltplatz am Rheinhardsborn aufmalen, Dornenbüsche dort am Rand entfernen, am Spielplatz Am Ried die alten, glatten Griffe an der Kletterwand erneuern und am Spielplatz beim Astrid-Lindgren-Haus die durchhängende Seilbahn stärker zu spannen.
  • Die Kinder sind sehr unzufrieden damit, dass immer wieder Autos zu schnell fahren. Das gilt insbesondere für die Hauptstraßen, die als nur schwer zu überquerende trennende Schneisen erlebt werden, aber auch für den Autoverkehr in Tempo 30 Zonen und sogar in den ausgewiesenen Spielstraßen.
  • Sie wünschen sich mehr gesicherte Übergänge (und mehr Kontrollen des fließenden Verkehrs, insbesondere bei den wichtigsten Strecken auf dem Schulweg (z.B. zur Querung der Elgershäuser Str. in Richtung Oberster Heimbach). Es fehlen bauliche Maßnahmen zur Anpassung der Geschwindigkeit bei den Ortseinfahrtsstraßen am Beginn der Bebauung.
  • Ihnen fehlen Radwege bzw. extra Radspuren o.ä. innerorts auf den Alltagswegen insbesondere auf dem Weg zur Schule oder Richtung Ortsmittelpunkt.
  • Der Ortsmittelpunkt mit Platz beim Brunnen und die Umgebung sind zu viel mit Parkplätzen und Parksuchverkehr belastet, das mindert die Qualität als zentraler Aufenthaltsort.

Die Stadtverwaltung prüft die Verbesserungswünsche der Kinder im Einzelnen und wird versuchen einiges noch in diesem Jahr im Rahmen der jährlichen Unterhaltungsmaßnahmen bei Spielplätzen umzusetzen. So wurde die beanstandete Seilbahn bereits vom Bauhof bereits etwas stärker gespannt. Am Spielplatz Trineweg/Elgershäuser Str. ist schon länger geplant, die Tore und den Basketballkorb zu ersetzen.

Kinder von Großenritte wünschen sich von Erwachsenen und Jugendlichen:

Haltet Spiel- und Freizeitflächen sauber und sicher!!!

  • Bitte Müll und Zigarettenstummel in die Abfallbehälter werfen, keine Scherben,
  • keine Hunde auf Spielplätzen, Hundekot ordnungsgemäß entsorgen,
  • keine Schmierereien, Graffiti nur auf den dafür vorgesehenen legalen Wänden, nicht auf Spielplatzmobiliar o. ä..

Haltet die Geschwindigkeitsregelungen im Verkehr ein!!!
  • Angepasstes Fahren und Rücksichtnahme auf Kinder besonders in Spielstraßen und Tempo 30-Zonen,
  • Einhaltung Tempo 50 auf innerörtlichen Hauptstraßen,
  • Rücksichtnahme besonders im Schulwegverkehr, Kinder müssen Straßen überqueren können.


StadtteilforscherInnen in Altenbauna-Stadtmitte unterwegs!

Für 23 Kinder im Alter von 7-11 Jahren wurde das Vereinshaus Altenbauna vom 25. – 28. März 2013 zur Forschungsstation und die Kinder selbst zu Forscherinnen und Forschern. Unterstützt durch die Koordinationsstelle Kinder- und Jugendbeteiligung der Stadt Baunatal sowie durch den Hort Janusz-Korczak-Haus haben die Kinder jeden Tag von 10:00 - 15:00 Uhr ihren Ort erkundet. Mit Fotoapparat und Forschungsauftrag sind sie losgezogen, um Altenbauna-Stadtmitte mit Straßen, Plätzen, Freiflächen und ihren Lieblingsorten unter die Lupe zu nehmen. Die Stadt Baunatal wollte wissen: „Wo seid ihr gerne und was macht ihr dort? Welche Wege nutzt ihr und gibt es vielleicht auch gefährliche Ecken? Was stört euch? Wie gefallen euch die Spielorte, Bolzflächen und, und, und? Spielt ihr auch in der Natur? Wenn ihr das Sagen hättet, was würdet ihr verändern?“

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Was gefällt Kindern in der Stadtmitte?

  • Kurze Wege. Sie sind viel zu Fuß unterwegs.
  • Es gibt viele Fußwege und auch ein paar Straßen mit wenig Autos, so dass dort gespielt wird. Auch auf großen Parkplätzen oder auf dem Marktplatz kann gut gespielt werden.
  • Brunnen sind im Sommer toll: Füße baden.
  • Die Bauna als Spielort. Auch der Wald ist nah.
  • Innenstadt zum Bummeln, Eisessen, Parcour.
  • Spiel- und Bolzplatz Rembrandtstraße.
  • Kiosk am Brunnenplatz.
  • Die kleineren Spielplätze und die Wiesen um die Häuser herum sind wichtiger als die Parks.

Was ist für Kinder blöd?

  • Autos, die zu schnell fahren, insbesondere vor dem Aldi, wo eigentlich eine Spielstraße ist und alle nur Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen.
  • Unterführungen sind dunkel, unangenehme und oft stinkt es dort.
  • Es gibt zu wenig Möglichkeiten mit Ampeln oder Zebrastreifen über die großen Straßen zu kommen.
  • Müll und Hundekacke.
  • Maulwurfhügel und fehlende Netze in den Toren auf dem Bolzplatz Rembrandtstraße.
  • Graffitis auf der Gedenkwand am Brunnenplatz.
  • Kinder fühlen sich durch Jugendliche gestört.

Nach dem Forschen haben die Kinder überlegt, welche Veränderungen sie direkt selbst angehen können. Eine Gruppe hat die Maulwurfhügel auf dem Bolzplatz verteilt und dann die Fläche gleich mit einem Fußballspiel eingeweiht. Eine andere Gruppe hat einen Brief an Hundebesitzer geschrieben, in dem sie erklären, warum sie der Hundekot stört. Den Brief haben sie mit einem Hundekotbeutel an Menschen mit Hund verteilt. Eine dritte Gruppe hat Müll gesammelt und diesen gleich zu Kunst-/Spielobjekten verarbeitet. Andere Kinder haben sich überlegt, was sie machen können, wenn sie sich durch Jugendliche gestört fühlen. Außerdem haben sie noch einmal genau dokumentiert, wo sie der Autoverkehr stört.
Zum Abschluss der Forschungswoche waren Eltern und Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung zur Präsentation eingeladen, um einen Eindruck von den Anliegen der Kinder zu bekommen.

Welche der Kinderanliegen können umgesetzt werden?

Die Kinder haben einen Brief an Hundebesitzer/-innen geschrieben und verteilt. Dieser ist auch am 24. April in den Baunataler Nachrichten veröffentlicht worden.

Mehr Ampeln und Zebrastreifen, um Straßen zu überqueren. Unterführungen finden die Kinder sehr unangenehm. Viele der Anliegen der Kinder können beim Umbau der Friedrich-Ebert-Allee umgesetzt werden.

Die Wand mit Gedenktafel am Käthe-Kollwitz-Platz wird auf Anregung der Kinder bis zum Sommer durch den Bauhof neu gestrichen.

Bolzplatz Rembrandtstraße verbessern: Die Maulwurfshügel haben die Kindere mit Hacke und Schüppe selbst platt gemacht. Neue Tore werden im Sommer aufgestellt.

Kinder fühlen sich von Jugendlichen gestört: In der Innenstadt gibt es viele Orte, an denen sich sowohl Kinder als auch Jugendliche aufhalten – neben den Spiel- und Bolzplätzen ist dies auch die Haltestelle Stadtmitte. Manchmal verstehen Kinder es als „Anmache“, wenn Jugendliche von ihnen den Ball haben wollen. Oder ihnen ist das Verhalten der Jugendlichen fremd. Manchmal passen auch die unterschiedlichen Aktivitäten nicht zusammen. Mit dem Spielfest auf dem Bolzplatz an der Rembrandtstraße sollen Kinder unterstützt werden, sich diesen Platz zu eigen zu machen.

 

Jugend für Baunatal! Jugend in Baunatal! - Jugendforum am 2.10.2009

Das Jugendforum wurde von Jugendlichen/jungen Erwachsenen initiiert und ist Teil des „Baunatal 2030“ - Prozesses. Es wurde gemeinsam vom Kinder- und Jugendzentrum, der Kommunalen Bildungsplanung (ehem. Jugendbildungswerk) und Jugendlichen/ jungen Erwachsenen organisiert.

Was finden Jugendliche in Baunatal gut?
Was stört und nervt sie?
Was würden sie verändern, wenn sie Bürgermeister/in wären?

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Am 2. Oktober 2009 drehte sich beim Baunataler Jugendforum alles um diese Fragen. Zum Aufwärmen konnten sich Jugendliche auf dem Europaplatz in Slacklining, Footbag Circle und anderem erproben. Danach war beim Jugendforum ihre Meinung gefragt: „Jugendlich sein in Baunatal - was ist gut, was nervt, was würdet ihr verändern?“ Jugendliche konnten ihre Ideen für Baunatal einbringen: Was machen Jugendliche gerne? Was fehlt in Baunatal? Was sollte unbedingt in ihrer Stadt möglich sein? Wie kann Baunatal für Jugendliche attraktiver werden? Zu den Themen, die Jugendlichen besonders wichtig sind - die sie unbedingt verändern wollen - entwickelten sie mit Gleichgesinnten konkrete Umsetzungsideen bzw. formulierten Forderungen für die Politik: Was können sie selber machen? Wofür brauchen sie die Unterstützung der Stadt? Zum Ausklingen ging es wieder auf den Europaplatz mit Feuertonnen sowie Musik. Im Vorfeld des Jugendforums sind über 300 Jugendliche mit einem Fragebogen zu o.g. Fragen befragt worden.

Mit dem Jugendforum wollte die Stadt aktuelle Themen der Baunataler Jugendlichen erfahren, Hinweise für die Zukunftsentwicklung der Stadt daraus ableiten und mit den Jugendlichen direkt erste Veränderungen angehen. Die Ideen der Jugendlichen, die einfach umsetzbar sind, sollen durch sie selbst – bei Bedarf mit Unterstützung der Jugendarbeit – realisiert werden. Für andere Anliegen muss erst Geld beantragt werden oder sie fließen in den „Baunatal 2030“ – Prozess mit ein.

Mit dem Jugendforum erhalten Jugendliche eine weitere Möglichkeit, aktiv ihre Lebenswelt zu gestalten und so Demokratie ganz praktisch zu (er)leben. Es geht darum, Jugendliche mit ihren Anliegen ernst zu nehmen, sie als gleichwertige Mitglieder dieser Gesellschaft anzuerkennen und ihr Recht auf Beteiligung umzusetzen.

Zu folgenden Themen haben Jugendliche beim Jugendforum konkrete Umsetzungsideen entwickelt und Forderungen formuliert:

Verbesserung des Skateplatzes: Reparaturen, neue Rampen in Selbstbau, Wintertime-Skaten.
Footballfläche schaffen: Trainingsfläche sichern und deren Ausstattung (Markierung und Tore) klären, Spielfläche für zwei Spiele im Jahr suchen.
Bessere Verkehrsanbindung insbesondere nachts und am Wochenende: Jugendtaxi
Ein Schnellrestaurant für Baunatal: Es handelt sich um eine wirtschaftliche Entscheidung von McDonalds, ob sie in Baunatal ein Schnellrestaurant eröffnen oder nicht.
ZOB verbessern: Bessere Stimmung, sicherer fühlen
Von Seiten der Verwaltung wurden diese Themen in der Folgezeit weiterverfolgt.


Aus alt mach neu!

Die Spielplätze in Kirchbaunas Dorfmitte verändern ihr Gesicht und Kinder können mitplanen.

Die Spielplätze in Kirchbaunas Dorfmitte sind in die Jahre gekommen. Bei der Stadtteilforschung in 2008 haben Kinder aus Kirchbauna den Wunsch geäußert, dass der Platz an der Feuerwehr für ältere Kinder und der am Dorfplatz für kleinere attraktiver werden soll. In den Osterferien 2009 haben Kinder – unterstützt durch den Kindergarten, den Bauhof und die Freiraumplanerin in einer Planungswerkstatt dazu die Ideen entwickelt: Auf dem Dorfplatz gibt es jetzt ein Taubenhaus zum Klettern und einen Hasenstall zum Verstecken. Auf dem Platz an der Feuerwehr bietet eine Seilbahn und ein Kletter- und Balancierparcour Möglichkeiten zum Toben.

 

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An die Schüppe, fertig, los!

Verschiedene Mitmachbaustellen bieten Kindern und Jugendlichen in Baunatal immer wieder die Möglichkeit, selbst greifbare Spuren an „ihren“ Orten zu hinterlassen: Bau einer Skaterampe, Pflanzen von Büschen und Bäumen, künstlerisches Gestalten einer Kletterwand, Kletterstämmen, Bäumhäusern, Bau von Zaunfiguren, Bau und Pflege eines Weidentunnels und, und, und.

Dies kann die Identifikation erhöhen. Die Idee der Partizipation wird hierdurch direkter erlebbar. Mitmachbaustellen sind neben der Beteiligung bei der Ideenentwicklung und Planung ein zentraler Bestandteil der Baunataler Beteiligungsprojekte. Hiermit verfolgt die Koordinationsstelle Kinder- und Jugendbeteiligung den Ansatz, immer mal wieder vor Ort zu sein, um mit den NutzerInnen in Kontakt zu bleiben und regelmäßig „Spuren“ zu hinterlassen.

 

Einweihung des umgestalteten Spielplatzes im Stadtpark

Der Spielplatz im Stadtpark ist in die Jahre gekommen. Vor zwei Jahren sind der Hügel und der Wasserspielbereich des Spielplatzes im Stadtpark erneuert worden. In 2008 musste das - von vielen Kindern heiß geliebte - Schneckenlabyrinth abgebaut werden. Dafür sollte etwas Neues entstehen und Kinder haben in einer Planungs-AG dazu die Ideen entwickelt: Ein Piratenschiff mit ganz vielen Möglichkeiten zum Klettern samt einem Kletterwald und ein Spielhaus für die kleinen Kinder sind gebaut worden. In 2009 wurde dies mit einem Fest mit Groß und Klein eingeweiht.

 

Demokratie von Anfang an

Kindergarten und Hort gestalten ihr Außengelände

Das Außengelände von Albert-Schweitzer- und Janusz-Korczak-Haus wurde in 2007 umgestaltet, denn: Nach einem Regenguss stand der Bolzplatz unter Wasser. Kinder aus Hort und Kindergarten sowie die ErzieherInnen und Eltern haben sich intensiv in den Planungsprozess und beim Bau eingebracht.

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Das Besondere an dem Projekt ist, dass sich schon Kindergartenkinder in den Gestaltungsprozess einbringen und somit ganz praktisch Demokratie leben lernen. Beteiligung und Demokratie wird im Alltag der Kinder, in den Einrichtungen, in denen sie viel Zeit verbringen, erfahrbar. Dies ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich der Partizipationsgedanke nachhaltig verankert. Partizipation und Demokratie muss in der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen präsent sein und sich in vielen Alltäglichkeiten und im Miteinander zeigen. Basis einer gelebten Demokratie und damit Motivation sich als Erwachsene einzumischen sind positive Partizipationserfahrungen und das Erleben, etwas zu bewirken in jungen Jahren sowie ein Miteinander, welches auf gleichwertige Beziehungen baut.


Demokratie von Anfang

Ein Kita-Neubau aus Kindersicht

Die 5- und 6-jährigen Kinder des Talrainkindergartens sind in 2012 immer wieder in die Rolle von Architekten/-innen geschlüpft und haben sich so mit dem Neubau der Kindertagesstätte beschäftigt.
Bei einem ersten Treffen haben sie ihren Kindergarten Talrain bewertet: „Was gefällt euch gut, was nicht? Wo spielt ihr gerne, wo nicht?“. Dann ging es auf Exkursion in zwei andere Baunataler Kindergärten: „Sind Kindergärten überall gleich? Was ist dort toll?“ Als Architekten/-innen haben sie dann ihren Wunschkindergarten als Modell aus Kartons gebaut und im Februar ihre Ideen für den Neubau des Kindergartens den Architekten vorgestellt.

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Was machen Kinder denn nun gerne im Kindergarten? Wofür brauchen sie Raum und Ausstattung?

Malen und basteln, bauen, Ball spielen, turnen, rennen, springen, Höhlen bauen, Spiele spielen, lesen, Bücher ansehen, Mutter-Vater-Kind spielen, kuscheln, verkleiden, verstecken, mal allein sein können, Ruhe haben.

Und: Wie stellen sich die Kinder ihre Wunschkita vor?

Ein großer Spielflur ist die Kindergartenmitte, von hier sollen die Räume abgehen.
Jeder Gruppenraum hat ein Bad und mindestens einen Nebenraum für einzelne bzw. ruhigere Aktivitäten. Der Turnraum ist mit dem Flur mit einer „Tür zum Wegmachen“ verbunden. Bei Festen kann so aus beiden Räumen ein ganz großer Raum werden.

„Durch die Wände schauen können“
Die Kinder finden es gut, wenn sie von einem Raum in den anderen, vom Flur in die Räume, von drinnen nach draußen schauen können.

„Viel Platz für Bewegung und Spiel“ und „Nicht alles in einem Raum“
Platz - für Bewegung und Spiel, zum Bauen und Springen, um sich entspannt an- und ausziehen zu können - ist ein zentrales Anliegen der Kinder. Konkrete Vorschläge sind hier: Großer Flur zum Spielen und An-/Ausziehen, Turnraum mit viel Platz, Abstellräume.
Den Kindern ist es immer wieder zu laut. Einige möchten gerne auch mal alleine oder in kleineren Gruppen sein. Deshalb sollten sich nicht alle Angebote auf wenige Räume konzentrieren.

Das sind nur einige der Punkte, die die Kinder den „echten“ Architekten als Anregungen für die Neuplanung mit auf den Weg gegeben haben. Diese haben dann wiederum den Kindern ihren Entwurf vorgestellt.
Die Beteiligung der Kinder bei der Neuplanung des Kindergartens stellt zum einen sicher, dass auch die Sichtweise sowie die Erfahrungen der Kinder einbezogen werden. Für sie ist es die Möglichkeit, den Planungsprozess hautnah mitzukriegen. Die Kinder erleben, dass sie ernst genommen werden, ihre Meinung eine Bedeutung hat, auch wenn sie wissen, dass am Ende nicht alles in Erfüllung gehen kann. Letztendlich ist es Bildung auf vielen Ebenen, die auch im pädagogischen Konzept in Baunatal umgesetzt wird: Demokratiebildung, Formulierung von eigenen Bedürfnissen, Partizipation, räumliche Wahrnehmung und vieles mehr.

 

Rund ums Ein- und Verkaufen

Kinder-Ladenprojekt in Guntershausen

Vor Sommerferien trafen sich rund 8 Guntershäuser Kinder jeden Freitag Nachmittag, um Dinge rund ums Ein- und Verkaufen auszuprobieren. Beim Ersten Treffen haben sich die Kinder auf ein gemeinsames Programm geeinigt. Dann stand die Frage „Eis, Kaugummi, frische Brötchen, Kuchen oder Abziehbilder – können wir das irgendwo in Guntershausen kaufen?“ im Mittelpunkt. In einer Exkursion wurde der Hofladen auf dem Biolandhof Eisenach getestet. Mit selbst gebauten Bauchläden haben die Kinder bei den nächsten Treffen selbst gemachtes Eis, Obstsalat oder Bonbons sowie einige Leckereien vom Hofladen verkauft.

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Bei einer Stadtteilforschung im letzten Jahr haben Guntershäuser Kinder gesagt, dass sie es schade finden, dass es das Lädchen in Guntershausen nicht mehr gibt: Denn für die Kinder ist jetzt ein selbständiges samstägliches Brötchen Kaufen oder das Kaufen von Sammelbildern etc. nicht mehr möglich. Mit dem Kinderladenprojekt will die Stadt Baunatal den Kindern eine Möglichkeit geben, sich spielerisch mit dem Thema Laden auseinanderzusetzen, und sie unterstützen eigene Wege zu gehen, um ihre Interessen zu erfüllen.

 
 

Mitbstimmung in der Schule - SV stärken

Die Schülervertretung der THS hat sich stark gemacht

Was machen wir beim Sommerfest? Wie können wir uns im Jahrgang 5 bekannter machen? Was könnte das Motto für das Filmfestival sein? Wie kriegen wir unsere Anliegen zum Hausaufgabenkonzept diskutiert?

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Mit diesen und anderen Fragen hat die Schülervertretung (SV) der Theodor-Heuss-Schule zwei intensive Arbeitstage auf dem Sensenstein verbracht. In Zusammenarbeit mit der Verbindungslehrerin, der Schulsozialarbeit und der Kommunalen Bildungsplanung (ehem. Jugendbildungswerk) wurden Ideen für aktuelle Fragen entwickelt und deren Umsetzung geplant. Das produktive Arbeiten im SV-Team wurde diskutiert, Aufgaben wurden neu verteilt. Eine Zeitplanung für das nächste Jahr wurde gemacht. Außerdem wurden Ideen für eine digitale Schülerzeitung entwickelt, das Filmfestival weiter geplant.

Da das aktuelle SV-Team aus vielen alten und erfahrenen „Hasen“ aber auch aus neuen SchülerInnen besteht, ging es auch darum, zu zeigen, was SV-Arbeit eigentlich bedeutet, sowie sich kennenzulernen. So gab es viel Zeit, im Schwimmbad zu toben, beim Chaosspiel auf Nummernjagd zu gehen oder beim Murmeltransport spielerisch die Zusammenarbeit zu erproben.

Zum Hintergrund: Positive Partizipationserfahrungen von Kindern und Jugendlichen in der Schule und Kindertagesstätte prägen entscheidend die Fähigkeit und die Motivation im späteren Leben mit zu entscheiden. Das Interesse, Schule auf unterschiedlichen Ebenen aktiv mit zu gestalten, ist groß. Die Kommunale Bildungsplanung der Stadt Baunatal unterstützt Baunataler Schulen/Schülervertretungen, bestehende Mitbestimmungsstrukturen zu stärken. So finden zweimal im Jahr in Kooperation mit der Theodor-Heuss-Schule SV-Seminare zur Jahres- und Projektplanung statt, bei Bedarf wird ein Moderationsseminar für das SV-Team organisiert oder Demokratietrainings mit den Klassen eines Jahrgangs durchgeführt, damit diese die Mitbestimmungsmöglichkeiten besser kennenlernen.

 

Demokratie macht Schule

Schülerinnen und Schüler der Baunsbergschule mischen sich in die Schulhofplanung ein

Die Baunsbergschule verändert ihr Gesicht. Die Wiese, die bisher Schulhof war, wurde bebaut. Das Besondere an dem Anbau ist, dass das Dach nach Fertigstellung als Schulhof genutzt wird. Der Schule war es ein Anliegen, dass bei der Planung des Schulhofes die SchülerInnen einbezogen werden. Landkreis und Architektin sowie die Stadt Baunatal wurden mit ins Boot geholt, damit die Schüler/innen ihre Anliegen für den Schulhof noch bis zu den Sommerferien einbringen konnten.

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In einer Vollversammlung wurden die SchülerInnen über den Ablauf des Beteiligungsprojektes informiert. In den Klassen haben sie den aktuellen Schulhof und ihre Pausenaktivitäten bewertet: Was ist gut in der Pause? Was stört und nervt? Im Schülerrat wurde alles zusammengetragen.

Das braucht ein guter Schulhof / eine gute Pause – aus Sicht der Schüler/innen

  • Viel Platz für unterschiedliche Dinge
  • Mehr Zeit zum Spielen und Chillen, längere Pausen
  • Platz zum Ballspielen
  • Platz zum Rollerfahren und Fahrzeuge
  • Gerät zum Bewegen, Austoben
  • Plätze zum Sitzen (Treppe, Bäume, Steine, Bänke ...)
  • Orte zum Chillen: sitzen, Musik hören, kickern
  • Ruhe-, Rückzugsecken
  • Drinnen und draußen sein können
  • Pausenverkauf
  • Einheitliche Regeln für alle
  • Alle dürfen überall sein
  • Selbst bestimmen können, wo ich mich aufhalte

Viele ganz konkrete Verbesserungsideen wurden formuliert, z.B.:

Flächen für Ballspiel und Roller sollten getrennt sein, da sonst Konflikte entstehen.
Die Auswahl beim Pausenverkauf soll vergrößert werden und außerdem soll es Pausenmusik geben.
Es soll eine Mädchenecke und eine Rückzugsecke für die Jüngeren geben.
Mehr Sitzmöglichkeiten sollen entstehen.
Auf dem Dach soll auf jeden Fall ein Spielgerät aufgebaut werden.

Auf einer Exkursion haben sich die Klassensprecher/innen Anregungen geholt: Was für verschiedene Sitzmöglichkeiten gibt es? Welches Spielgerät kommt für das Dach infrage? Wofür reichen Platz und Geld? Was macht richtig Spaß? So war es den Schüler/innen wichtig, dass es nicht nur Bänke sondern auch Tische auf dem Schulhof gibt. Viele fanden ein Sitzmikado aus Baumstämmen toll, auf dem auch noch balanciert werden kann. Ein Trampolin stand ganz oben auf der Hitliste für ein Spielgerät, welches aber baulich nicht umsetzbar ist. Stattdessen soll ein Klettergerät Möglichkeiten zum Toben und Bewegen bieten.

Zum Hintergrund: Das Projekt wurde von der Kommunalen Bildungsplanung (ehem. Jugendbildungswerk) der Stadt Baunatal unterstützt. Anliegen ist die Förderung von Alltagspartizipation in pädagogischen Einrichtungen. Demokratie ist nicht nur ein Anspruch, sie muss erlebbar sein und erlernt werden, im Inneren verwirklicht und in der Alltagskultur verankert sein. Die Kommunale Bildungsplanung bietet Kindertagesstätten, Horten und Schulen bei der Weiterentwicklung einer Beteiligungskultur Unterstützung an.



Die Videos stellen beispielhaft zwei Projekte dar.

ForscherInnen unterwegs- Spielraumplanung mit Kindern

(Leiselfeld, Altenbauna 2004)

Beteiligungsprojekt „Am Ried“ – ein Freizeitgelände entsteht

(Großenritte 2006-2007)